Oktoberfest und Wiener Wiesn sind in vollem Gange – wie ihr euch mit einem leckeren Sonntagsbraten ein bisschen Zeltfeststimmung nach Hause holt, verrate ich mit meinem Rezept für eine extra-knusprige Schweinsstelze, die locker mit jener aus dem Schweizerhaus mithalten kann!
Für diejenigen, denen der Begriff „Schweizerhaus“ nichts sagt: Das ist ein Restaurant im Wiener Prater, in dem die Schweinsstelze Tradition hat und in dem praktisch jeder der dort hinkommt – ob Tourist oder Einheimischer – dieses Gericht verspeist. Der Grund dafür ist, dass die Schweinsstelze dort innen zart, und außen sehr knusprig daherkommt. Kurzum, ein Gedicht für Fleischtiger! 🙂
Das Rezept, das ich euch hier zeige, stammt ursprünglich aus „Die gute Küche“, meinem Allzweck-Kochbuch von Plachutta, wurde aber noch etwas verfeinert, um die Kruste extra-knusprig hinzukriegen. Was soll ich sagen? Aus dem Experiment („Probieren wir halt mal, ob uns die Stelze ebenso gelingt“) wurde ein Sonntagsklassiker, den mein Liebster regelmäßig auch selbst zubereitet (und das nicht nur, weil es im Prinzip ganz einfach ist).
So sieht übrigens die Schweinsstelze im Schweizerhaus aus – mit den klassischen Beilagen Kartoffelsalat, Krautsalat sowie scharfem Senf und frisch gerissenem Kren.
Zutaten (für 2 Personen):
- 1 Schweinsstelze (ca. 1,3-1,5 kg)
- Salz
- Kümmel
- Pfeffer
- Maiskeimöl
Beilagen:
Frischer Rettich (bei uns „Radi“ genannt), Krautsalat, Kartoffelsalat, scharfer Senf, frisch gerissener Kren
Zubereitung:
Die Schweinsstelze zunächst waschen und in reichlich Salz-Kümmel-Wasser ca. 30 Minuten lang kochen. Die Stelze anschließend aus dem Sud heben, abtropfen lassen und die Haut anschließend quer zur Fleischfaser einschneiden (nennt sich „schröpfen“). Eine ofenfeste Form oder Pfanne mit etwas Öl oder Schweineschmalz vorbereiten und die Stelze hineingeben. Das Fleisch nochmals kräftig mit Salz und Kümmel einreiben und bei ca. 220°C im Ofen braten lassen. Die Bratzeit beträgt etwa 2-2,5 Stunden, nach etwa 1 Stunde die Hitze reduzieren (auf ca. 200°C) und nach einer weiteren halben Stunde nochmals auf 180°C reduzieren. Dazwischen 2-3 mal mit dem austretenden Saft begießen.
Ca. 20 Minuten vor dem Bratende die Stelze aus dem Backofen nehmen, mit einem geschmacksneutralen Öl (z.B. Maiskeimöl) bestreichen und bei starker Oberhitze (oder Grillfunktion) bei 250°C nochmals braten. Dieser Vorgang steht so nicht im Rezeptbuch, aus sicherer Quelle hört man aber, dass es im Schweizerhaus ebenso gemacht wird, damit die Stelze beim Servieren extra-knusprig wird. 😉
Anschließend die Stelze aus dem Ofen heben, das Fleisch vom Knochen lösen und im Ganzen auf einem Servierteller drapieren. Gemeinsam mit Salat (Kraut- oder Kartoffelsalat), in dünne Scheiben geschnittenem Rettich (Radi) sowie mit scharfem Senf, frisch gerissenem Kren und einem großen Glas Bier servieren! 🙂 Mahlzeit!
Und so sieht die Schweinsstelze für zuhause aus: Außen extra-knusprig, innen zart und saftig. Ein Gedicht!
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