Resteküche: Klare Suppe aus Gemüseresten mit Frittaten

Heute kommt bei uns eine Suppe aus Abfällen auf den Teller. Ja, ihr habt richtig gelesen. Was auf den ersten Blick eher unappetittlich klingt, ist bei näherem Hinsehen ziemlich schlau: Denn quasi kostenlos (weil Schalen, Strünke und Enden vom Gemüse normalerweise weggeworfen werden) und mit minimalem Aufwand lässt sich aus gesammelten Gemüseresten eine fabelhafte klare Suppe kochen. Und damit das Ganze auch alle satt macht, gibt es als Einlage Fritatten.

Viele haben es vermutlich schon bemerkt: In der Selbstisolation wird man erfinderisch und neigt dazu, neue Dinge auszuprobieren. Entsprechend habe ich mich an die „Less Waste“-Bewegung herangetastet. Zwar ist unser Haushalt weit davon entfernt, keinen Müll zu produzieren, aber ein bisschen Optimierung kann nicht schaden – und schließlich geht es ja auch ins Geld, stets frisches Gemüse vorrätig zu haben. Strünke, Stiele und labbrige Enden vom Gemüse landen normalerweise im Müll, doch das muss nicht sein!

Für meine Gemüsesuppe könnt ihr nämlich jede Art von Gemüseresten verwenden. Alles, was ihr dafür braucht, ist ein verschließbarer Behälter (Tupperware oder Zip-Loc-Beutel) und ein bisschen Platz im Tiefkühlgerät. In diesem Behältnis sammelt ihr nach und nach Gemüsereste, bis ihr nach einiger Zeit genügend Material für die Suppe beisammen habt. Natürlich gilt hier: Wenn das Gemüse bereits verdorben ist, hat es im TK-Beutel nichts verloren und kommt natürlich in den Müll. Ebenfalls sollte es selbstverständlich sein, das Gemüse vorab gründlich zu waschen und abtzutrocknen, wenn die Reste weiterverwendet werden sollen.

Weniger Abfall – nachhaltig kochen

Für die Sammlung im TK-Beutel eignet sich besonders gut:

  • Alle Teile (Schale, Strunk und Grün) vom Suppengrün: Karotten, gelbe Rüben, Petersilwurzel, Sellerieknolle und Lauch
  • Zwiebeln und Knoblauch: Schalen und Strunk
  • Alle Teile von Brokkoli, Karfiol, Kohlrabi
  • Salatgurke: Strunk und Schalen
  • Alle Art von Kräutern
  • Zucchini und Kürbis: Nur den Strunk. Achtung: Schalen und Kerne von Kürbis und Zucchini können bitter schmecken, diese deswegen besser nicht zur Suppe geben!
  • Paprika und Paradeiser: Fruchtfleichreste. Achtung: Paradeiserstrünke sowie das weiße Innenleben sowie die Kerne von Paprika können bitter schmecken, daher besser nicht in die Suppe geben!
  • Äpfel und Birnen: Kerngehäuse und Schalen

Nach einiger Zeit solltet ihr genügend Reste gesammelt haben, um ein leckeres Süppchen anzusetzen. Um einen intensiven Geschmack zu bekommen, benötigt ihr etwa 500g Gemüsereste für 1,5 Liter Wasser.

Einfach und nachhaltig: Im TK-Beutel gesammelte Gemüseabfälle werden zu einer Gemüsebrühe verarbeitet.

Zutaten für die Gemüsesuppe (für 4 Personen):

  • 500 g Gemüsereste aus dem TK
  • 1,5 l Wasser
  • 2 TL Salz (alternativ geht auch Vegeta, wenn man das mag)
  • Pfeffer
  • Frische Kräuter (Liebstöckel, Schnittlauch, Petersilie)

Palatschinken für die Fritatten (ca. 4-5 Stück):

  • 60 g Mehl (glatt)
  • 2 Eier
  • 125 ml Milch (oder Mineralwasser)
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Butter (zum herausbacken)

Steht anderen Suppen um nichts nach: Die klare Gemüsesuppe aus Gemüseabfällen in the making.

Zubereitung: 

Die gefrorenen Gemüsereste in einen großen Topf geben und mit 1,5 Liter kaltem Wasser aufgießen und mindestens 90 Minuten auf niedriger Flamme köcheln lassen. Im Anschluss das Gemüse mit einem Sieb abgießen – die Suppe in einem zweiten Topf auffangen. Erst jetzt wird die Suppe gewürzt – ich habe gute 2 Teelöffel Salz dazu gegeben, und mit gerebeltem Liebstöckel (gibt’s u.A. bei Kotanyi) und Schnittlauch abgeschmeckt.

Während die Suppe köchelt, kann man die Fritatten zubereiten: Dazu alle Zutaten in einer kleinen Schüssel miteinander vermengen, sodass ein dünnflüssiger Teig entsteht. Die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen lassen und den Fritattenteig portionsweise hineingießen, darauf achten, dass der Palatschinken nicht zu dick ausfällt (gewünscht sind 3-5 mm) Nach etwa einer halben Minute auf mittlerer Stufe sollte der Palatschinken soweit gebacken sein, dass er sich mit einem Pfannenwender drehen lässt – wer kann, darf hier sein Talent als PalatschinkenwenderIn unter Beweis stellen. Auf der anderen Seite ebenfalls goldbraun backen und anschließend auf einem Teller auskühlen lassen. Wieder Teig in die Pfanne geben und so viele Palatschinken backen, bis der Teig aufgebraucht ist.

Die Palatschinken auf dem Teller zu kleinen Rouladen zusammenrollen und in feine Streifen schneiden. Die fertige Suppe in einen Teller geben und pro Person einen Palatschinken (als Fritatten) in die Suppe geben. Mit Schnittlauch bestreuen und servieren. Mahlzeit!

Fritatten – mancherorts auch bekannt als Flädle – sind in dünne Streifen geschnittene Palatschinken (aka Pfannkuchen).

Cook it your way

Dieses Rezept entstand im Rahmen der Cook it your way-Reihe, also schaut jedenfalls auch mal bei Yellowgirl, La Katy Fox und Mary loves vorbei und schaut euch deren Resteküchen-Rezepte an! 🙂

7 Gedanken zu „Resteküche: Klare Suppe aus Gemüseresten mit Frittaten

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